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Gay Art

Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Gay Art von James Smalls, herausgegeben von Parkstone International.

Kunst und Homosexualität mag wie eine merkwürdige Kombination wirken. Beide Phänomene sind, seit es eine Überlieferung gibt, jedoch Teil der Geschichte der Menschheit. Zwei so umfassende Konzepte wie die Homosexualität und die Kunst zusammenzubringen, ist dennoch eine Herausforderung. Beide Kategorien werfen eine Reihe konzeptioneller Probleme und ungelöster Fragen auf.

Die grundsätzliche Frage „Was ist die Kunst und welche Funktion erfüllt sie?” hat die Menschheit über Jahrhunderte beschäftigt und ist immer noch nicht endgültig beantwortet. Es gibt so viele Konzepte und Definitionen dessen, was Kunst ist (bzw. was sie nicht ist) und was Kunst bedeutet, wie es Individuen gibt. In dieser Studie über Homosexualität in der Kunst verwende ich den Begriff „Kunst“ in einem umfassenden Verständnis als menschliche Schöpfung und Kommunikation in einem visuellen Feld. Obwohl der Großteil der Bilder in diesem Buch aus traditionellen Medien wie der Malerei, der Bildhauerei, der Grafik und der Photographie stammt, gehören zur Kunst in diesem Sinne auch Bilder und Formen aus der populären Kultur, der Werbung, Aufführungen, computergenerierte Bilder etc. Letzten Endes bleibt es dem Leser überlassen, was er als Kunst anerkennt und was nicht.

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Valerius Maximus, Mitte des 15. Jahrhundert. Illuminiertes Manuskript aus Factorum et dictorum, 1470. Staatliche Museen zu Berlin, Berlin.

Anders als “Kunst“ lässt sich der Terminus „Homosexualität“ genauer bestimmen. Homosexualität und die mit ihr einhergehenden Emotionen hat es in allen Kulturen und zu allen Zeiten gegeben, lange bevor dieser Begriff geprägt wurde. Sie ist schon immer ein Teil der komplexen menschlichen Sexualität gewesen. Die Art, in der homosexuelle Liebe und Gefühle visuell artikuliert werden, reflektiert häufig den Status von Homosexuellen in der jeweiligen Kultur. In den Kunstwerken kommen entweder eine gewisse Toleranz oder Anzeichen restriktiver Vorurteile, die von Tradition und Religion genährt werden, zum Vorschein.

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Pan lehrt Olympos das Flötespielen, 4. Jahrhundert v. Chr. Marmor. Museo Archeologico Nazionale, Neapel.
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Hieronymus Bosch, Der Garten der Lüste (Detail der Haupttafel), ca. 1504. Öl auf Holz, 220 x 195 cm.
Museo nacional del Prado, Madrid.

Vor 1869 gab es die Begriffe „Homosexualität“ und „Heterosexualität“ nicht. Beide Begriffe wurden von Karl Maria Kertbeny geprägt, ersterer 1869, der zweite im Jahr 1880. Kertbeny verwandte den Terminus „Homosexualität“ in einer Reaktion auf einen Paragraphen des preußischen Strafrechts, der sexuelle Beziehungen zwischen Männern kriminalisierte. Kertbeny wollte diesen Paragraphen getilgt sehen, hatte damit aber keinen Erfolg. Die entsprechenden Bestimmungen wurden 1871 zu einem Bestandteil des preußischen Rechts, sie galten bis zur Nazi-Zeit fort, wurden 1935 noch verschärft und galten bis 1969 auch noch in Westdeutschland (Haggerty, 451). Kertbeny hatte seine eigenen Ansichten zur menschlichen Sexualität. Obwohl er vielleicht nie eine umfassende Theorie der Homosexualität entwarf, unterteilte er Homosexuelle in verschiedene Kategorien: in „aktive“, „passive“ und „platonische“ Homosexuelle sowie solche, die die Gesellschaft von Mitgliedern ihres eigenen Geschlechts lieben, ohne Geschlechtsverkehr mit ihnen haben zu wollen. Die Bezeichnung „Homosexualität“ entstand also als ein Ausdruck der Sympathie und des politischen Aktivismus mit dem Ziel, ein repressives Gesetz aufzuheben. Im Lauf der Zeit jedoch entwickelte sich das Wort zu einem Konzept, das schließlich zur Beschreibung der sexuellen Neigungen des Individuums diente.

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Charles Demuth, Ausgezeichnete Luft, 1930.
Whitney Museum of American Art, New York.

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