
Der Meister des Lichts
Eine Stimmung einzufangen, diese so genau wie möglich wiederzugeben oder sie sogar noch zu verstärken – so könnte man einen der Hauptaspekte des Impressionismus beschreiben.
Claude Monet, der vielleicht größte der Impressionisten, widmete sich in seinem Gesamtwerk häufig wiederkehrenden oder sich wiederholenden Motiven. Auch wenn er auf den ersten Blick immer das Gleiche gemalt zu haben scheint, öffnet sich dem menschlichen Auge nach einer längeren Zeit des Betrachtens seiner Bilder eine neue Welt. Wer sich intensiver mit den Werken Monets beschäftigt, erkennt, wie besessen der Maler von der Kraft des Lichts gewesen sein muss.
In seinen Serien trieb Monet das Ganze endgültig auf die Spitze. Auf den gezeigten Bildern aus Monets Serie Die Kathedrale von Rouen, die weit über 20 Werke umfasst, perfektionierte er das Bannen des Lichts in seinen unzähligen Facetten auf die Leinwand. Hier hilft vor allem das Nebeneinanderstellen der einzelnen Bilder der Serie. Während sie einzeln betrachtet wenig originell erscheinen, üben sie zusammen eine beeindruckende Faszination aus und strahlen eine ungeahnte Intensität aus.
Mit beinahe wissenschaftlicher Präzision näherte er sich dem immer gleichen Objekt zu verschiedenen Tageszeiten und den damit verbundenen unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Auch wenn Stoff und Form immer dieselben bleiben, verändern sich doch die Farbe und die davon ausgehende Wirkung auf den Betrachter in einer Weise, die jeden überraschen muss.
Beinahe nebenbei führt einem dieses Phänomen vor Augen, wie relativ unser Zugang zur Welt ist.

Die Kathedrale von Rouen, Fassade, 1892-1894. Öl auf Leinwand. Pola Museum of Art, Hakone, Japan.
Das Portal und der Turm Saint-Romain in der Morgensonne, Harmonie in Blau, 1893. Öl auf Leinwand. Musée d’Orsay, Paris.
Die Ausstellung Boston Loves Impressionism im Museum of Fine Arts in Boston zeigt vom 14. Februar bis zum 26. Mai 2014 Meisterwerke des Impressionismus, darunter nicht nur Bilder von Monet, sondern auch Gemälde anderer Künstler wie Renoir oder van Gogh. Es ist die erste Ausstellung, in der die Besucher ihre Favoriten unter den ausgestellten Werken wählen können.
http://www.mfa.org/exhibitions/boston-loves-impressionism
Die perfekte Vorbereitung dafür bietet der im Verlag Parkstone-International erschienene Titel Claude Monet, der sich aber auch bestens für alle diejenigen eignet, die sich dem Thema Impressionismus zu Hause widmen wollen.


One Comment
Klaus H. Carl
ok, get my approval with best regards, Klaus
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