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Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strand Bikini

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Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Bikini Story von Patrik Alac ,herausgegeben von Parkstone International.

Dieses Buch erzählt die Geschichte des Bikinis: seine Geburt in einem Pariser Schwimmbad während eines glühend heißen Julinachmittages 1946, den darauf folgenden Skandal (der ihn für zehn Jahre in die Herrenmagazine verbannt), seinen überraschenden Durchbruch im Kino, das plötzlich erwachende Interesse der Modeschöpfer und schließlich seine triumphale Präsenz an den Stränden der ganzen Welt. Denn von den Küsten Brasiliens über die Seebäder am Mittelmeer bis zu den langgezogenen Stränden Kaliforniens gehört der Bikini heute zu den unumgänglichen Erscheinungen unserer Badelandschaft.

Ob in knalligen Farben, buntscheckig oder dezent eintönig, aus Kunststoff, Wolle oder Lycra, weit über die Hüften ausgeschnitten oder diese fast ganz bedeckend, unten als Tanga oder String, oben nur aus kleinen Dreiecken bestehend, die wie Blätter an der Haut kleben, oder aus einer komplizierten, mehrschichtigen Konstruktion, die wie eine Festung über die Brust ragt, begegnen wir ihm auf Schritt und Tritt. Aus zwei kleinen Stoffteilen zusammengesetzt, meistens in Dreiecksform geschnitten, sieht er nicht gerade nach Viel aus, wenn er am Bügel hängt. Doch am Körper getragen, geht eine unglaubliche Verwandlung vor sich: Die zwei unbedeutenden Stoffteile, die nur durch Zufall in die Badekostüm-Abteilung geraten zu sein scheinen, bekommen unerwartet Kurven und Formen, als hauchte man ihnen Leben ein.

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Juli 1946: Réards Präsentation mit Micheline Bernardini im Schwimmbad Molitor in Paris für die Wahl der schönsten Badenden.
Bikinigeschichte-2
Die amerikanische Schauspielerin Ava Gardner in einem zweiteiligen
Badekostüm mit Schuhen. In den Sand wurde das Datum des 4. Juli 1943 eingeschrieben.
Das Photo stammt aus der Zeit, als sie noch nicht globale
Berühmtheit erlangt hatte. Ihre Karriere als Filmstar begann drei Jahre später mit.
The Killers (1946).
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Letchika Chorrau am Filmfestival von Cannes, 20. April 1953.

Über die Haut gestreift, lassen sich plötzlich Muster, Verzierungen und Aufschriften erkennen. Ein kleiner Metalleinsatz, der zuvor unscheinbar von der Stange hing, zeigt auf einmal über einer Körperstelle, die er schmückt und zur Geltung bringt, seine bisher verborgene Bedeutung. Der Bikini entpuppt sich erst, wenn man ihn trägt, und das scheint die hervorragendste Eigenschaft dieses Kleidungsstücks zu sein. Zugleich gibt es kaum ein anderes Erzeugnis der Modeindustrie, das mit so vielen vorgefassten Ideen, Bildern und Eindrücken behaftet ist. Denn der Bikini gehört zu jenen Mythen unseres Alltags. Wie ein schnelles Auto, das seinem Fahrer ein rauschhaftes Machtgefühl verleiht, eine Mahlzeit aus Steak und Fritten, die nicht nur den Hunger stillt sondern auch ideologisch stärkt, oder eine goldene Kreditkarte, die ihrem Besitzer scheinbar unendliche Möglichkeiten eröffnet, ist der Bikini einer jener Gegenstände, hinter denen ein imaginärer Resonanzraum mitschwingt. Wenn wir diese Gegenstände besitzen oder berühren, wenn wir sie mit unserem Körper in Verbindung bringen, geben sie etwas von dem imaginären Zauber ab, mit dem wir sie aufgeladen haben und verändern unsere Welt. Wenn also eine Frau einen Bikini anzieht, kleidet sie sich nicht einfach in ein beliebiges Badekostüm, sondern trägt einen magischen Gegenstand, der wie der Ring im Märchen sowohl sie als auch ihre Umgebung verwandelt. Sie wird so zur Schauspielerin ihres eigenen Lebens. Die neuen Fähigkeiten, die sie über den Bikini erworben hat, versetzen sie in eine Welt der Möglichkeiten, die sich von der Welt des Alltags grundlegend unterscheidet, in der alles geschieht wie es geschehen muss und wie es lange im Voraus für jeden Augenblick geplant und festgesetzt wurde.

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Inspiriert von traditioneller Bikinimode, bringen einige moderne Bikinis einen Hauch von Nostalgie mit sich. Hier, Julie Henderson mit Model MN06 Oliva von diNeila, 2010. Foto: Richard Cordero.
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Ein Bikini der ein wenig mehr Raffinesse aufweist und die Vorstellungskraft der
Designer durch Form und Detail herausstellt. Bikini-Modell Honolulu, präsentiert
von Elsa Hosk für Pain de sucre, 2010. Foto: Éric Deniset.

Damit aber die Badende im Bikini eine solche Welt der Möglichkeiten betreten kann, muss sie sich in einen bestimmten Raum begeben, in dem sich diese Verwandlung erst vollziehen kann. Dieser Raum ist die wie eine dünne Atmosphäre um die Küsten der Kontinente gezogene Badelandschaft, ein Streifen, der als eine scheinbar endlose Kette von Strandabschnitten die Gesetze und Regeln, die im Alltag gelten, außer Kraft setzt. Wir alle kennen diese Badelandschaft bestens, sie gehört unersetzlich zu unserer Welt. Doch es war ein langer Prozess nötig, um sie zu errichten und in ihr ein so extravagantes und zauberhaftes Bedekostüm wie den Bikini zu erlauben.

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Barbara Eden in Ride the Wild Surf, 1964.

Die ersten Seebäder, die sich mit unseren Stränden vergleichen lassen, wurden gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts errichtet. Bis dahin galt das Meer als etwas verstörend Unheimliches und Mysteriöses. Die vielbesungene See der Antike geriet im Mittelalter, das die Welt in einen dunklen Innenraum verwandelte, fast vollständig in Vergessenheit. Man fürchtete sich nicht nur vor dem Unbekannten, das im Meer auf den Menschen lauerte, sondern schon die Nähe der See galt als gefährlich und ungesund. Die Küstenanwohner bauten ihre Häuser so weit wie möglich ins Land hinein, um sich vor „gefährlichen Ausdünstungen” und dämonischen Kräften zu schützen.

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Das Cover des Buches

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