
Wir bitten um einen Kommentar über: William Blake kannte bereits in 1795 den Coronavirus
Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem William Blake von Osbert Burdett, herausgegeben von Parkstone International.

Das Lied von Los, Abbildung A, Druckgrafik 1, Titelbild, 1795.
Farbreliefradierung, zusätzlich handbemalt, 23,5 x 17,7 cm.
The British Museum, London.
Blakes wundersamer Zauber ging davon aus, Gefühle aufzuwühlen, wo scheinbar der Verstand angesprochen wurde. Der Schlüssel liegt hier in seiner Gleichsetzung von „Verstand“ und „Imagination“. Seine eigenen Prosaschriften sind das beste Referenzmaterial zu seiner Lyrik und seine axiomatischen Vorstellungen sind überaus schlicht:
„Energie ist ewige Freude;“ „Gut ist das Passive, das der Vernunft gehorcht. Böse ist das Aktive, das der Energie entspringt. Gut ist Himmel. Böse ist Hölle.“
Somit behauptete Blake – in Anlehnung an Milton, und sich wie alle Mystiker, einschließlich Bunyan25, dagegen erhebend, Religion mit Moral zu verwechseln –, dass die Begriffe „gut“ und „böse“ mit den falschen Dingen assoziiert wurden und dass Christus als Mensch für ausgerechnet die Eigenschaften verehrt würde, derer er sich selbst erwehrt hatte. Um diesen Irrtum zu beseitigen und die pflichtvergessene Göttlichkeit der Energie zu bekräftigen, schrieb Blake The Everlasting Gospel. Das Gedicht endet, wie es begonnen hat – mit dem Ton des Ungehorsams:
I am sure this Jesus will not do
Either for Englishmen or Jew.
Ich bin gewiss, dieser Jesus gereicht niemandem
zum Guten Weder Engländern noch Juden.

Das Lied von Los, Abbildung D, Druckgrafik 1, Titelbild, 1795.
Farbreliefradierung, zusätzlich handbemalt, 23,6 x 17,9 cm.
The British Museum, London.
Diese Zeile begehrt gegen konventionelle Religionslehren auf und demonstriert mit unerschrockener Direktheit Blakes Standpunkt.
Gedichte wie The Mental Traveller (Die Reise der Seele) werden, obgleich zweifellos das Werk eines Dichters, von dem Licht verschleiert, das sie nicht preisgeben. Blakes Vorstellungskraft geht hier eine harmonische Verbindung mit den Gedankenwerkzeugen, nicht jedoch mit den Gedankenvorgängen, ein. Wo er widersinnig ist, etwa in Long John Brown and Little Mary Bell, scheint ihn seltsamerweise auch seine Vorstellungskraft zu verlassen. In Auguries of Innocence (Weissagungen der Unschuld), ähnlich dem Everlasting Gospel ebenfalls eine Aneinanderreihung von Paarreimen, findet sich der berühmte Vierzeiler:
To see a World in a grain of sand,
And a Heaven in a wild flower,
Hold Infinity in the palm of your hand,
And Eternity in an hour.
Um eine Welt in einem Sandkorn zu schauen
Und einen Himmel in eines Blütenkelches Mund,
Halte die Unendlichkeit in deiner kleinen Hand,
Und die Ewigkeit in einer Stund’.
Die meisten der nachfolgenden Paarreime sind Sinnsprüche in Reimform und erfassen, wie viele Sinnsprüche, den Bedeutungskern je nach Zufall mal mehr, mal weniger. Die größte Annäherung an eine Sequenz findet sich in den Schlusszeilen:
We are led to believe a lie
When we see not thro’ the eye,
Which was born in a night, to perish in a night,
When the soul slept in beams of light.
God appears, and God is light,
To those poor souls who dwell in Night;
But does a Human Form display
To those who dwell in realms of day.
Wir werden verleitet, einer Lüge zu trauen,
Wenn wir nicht durch das Auge schauen,
Das im dunklen Nichts der Nacht entsteht und im dunklen
Nichts der Nacht vergeht,
Als die Seele noch schlafend sich wärmte im Licht.
Gott erscheint, Gott ist das Licht
Den armen Seelen, die hausen im dunklen Nichts;
Doch erscheint er als einer vom Menschenschlage
Denen, die hausen im Reich des Tages.

David wird aus den Gewässern überbracht, ‘Er ritt auf Cherubim’, um 1805.
Stift, Tinte und Aquarell auf Papier, 41,5 x 34,8 cm.
Tate Gallery, London.
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