
Ichundichundich
Seit jeher hat sich der Mensch mit seiner eigenen Physiognomie auseinandergesetzt und immer wieder künstlerische Abbilder geschaffen, in denen er sein Ich und das Ich seiner Mitmenschen wiedergibt. Mit der Erfindung des Spiegels hat er nun erstmals die Gelegenheit, sein individuelles Antlitz, zu beobachten und zu erforschen, wann immer er möchte. Seither beschäftigen sich Künstler weltweit mit ihrer persönlichen Erscheinung und überlegen, wie sich diese unverkennbar und ausdrucksstark darstellen lässt. In ihrer Selbstdarstellung sind sie sowohl Urheber als auch Modell, wodurch sich der Kreis zwischen beobachten und beobachtet-werden schließt. Daher können Selbstbildnisse wie Autobiographien gelesen werden, die uns ein Stück weit die Identität des Künstlers offenbaren.

Noch bis zum 8. Dezember 2013 zeigt die Art Gallery of Ontario in ihrer Ausstellung „Self-portrait. As I think of myself.“ ihre eigene umfangreiche Sammlung von Selbstporträts. Diese medienübergreifende Auswahl präsentiert verschiedenste Exponate seit dem 15. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart. Somit sollten bei einem Besuch in Ontario auf keinen Fall die Drucke, Zeichnungen, Gemälde und Fotografien von Künstlern, wie Rembrandt, Käthe Kollwitz, Max Beckmann, Cindy Sherman, und Joyce Wieland verpasst werden.

All diejenigen , die sich vorab intensiv mit dem Thema Selbstporträt auseinandersetzen möchten oder bedauerlicherweise weder Zeit noch die nötigen finanziellen Mittel besitzen nach Kanada zu reisen, sei das im Parkstone International Verlag erschienene E-Book „Rembrandt“ von Klaus Carl empfohlen. Rembrandt gehört mit über 80 Selbstbildnissen zu den prominentesten Künstlern, die sich Zeit ihres Lebens kontinuierlich mit ihrer Selbst und ihrem Abbild auseinandergesetzt haben.


You must log in to post a comment.