
Gründungstext: Die Maler des Kubismus von Guillaume Apollinaire
Ausstellung: Le Cubisme
Datum: 17 Oktober 2018 bis 25 Februar 2019
Museum: Georges Pompidou Zentrum, Paris

Öl auf Leinwand, 27 x 21 cm. Musée Picasso, Paris.
Die Tugenden der bildenden Form: die Reinheit, die Einheit und die Wahrheit halten die gebändigte Natur im Zaum. Vergebens spannt man den Regenbogen, die Jahreszeiten erschauern, die Menschenmassen stürzen dem Tod entgegen, die Wissenschaft löst das Existierende auf und setzt es wieder zusammen, die Welten entfernen sich auf immer von unserer Vorstellung, unsere beweglichen Bilder wiederholen sich oder erwecken ihr Unbewusstes, die Farben, die Gerüche, die Geräusche, die man heranführt, erstaunen uns, worauf sie aus der Natur entschwinden.

Öl auf Leinwand, 161,9 x 114 cm. The Tate Gallery, London.
Dieses Ungeheuer der Schönheit ist nicht ewig. Wir wissen, dass unser Atem keinen Beginn hatte und nicht aufhören wird, aber wir gewahren vor allem die Erschaffung und das Ende der Welt.
Indessen beten noch allzuviele Maler die Pflanzen, die Steine, die Welle oder die Menschen an.
Man gewöhnt sich schnell an die Versklavung durch das Geheimnis. Und die Knechtschaft bringt schließlich süße Mußestunden hervor.

Öl auf Leinwand, 200 x 197 cm. Kunstmuseum, Zürich.
Man lässt die Arbeiter das Universum beherrschen, und die Gärtner haben weniger Ehrfurcht vor der Natur als die Maler. Es wird Zeit, Herr zu sein.
Der gute Wille verbürgt keineswegs den Sieg. Diesseits der Ewigkeit tanzen die sterblichen Formen der Liebe, und der Name der Natur fasst ihre verworfene Zucht zusammen.

Öl auf Leinwand, 146,1 x 114,3 cm. Albright-Knox Art Gallery, Buffalo.
Die Flamme ist das Symbol der Malerei, und die drei Tugenden der bildenden Form flammen, indem sie erstrahlen. Der Flamme eignet die Reinheit, die nichts Fremdes duldet und grausam in sich selber verwandelt, was sie erfasst.
Ihr eignet jene magische Einheit, die bewirkt, dass, wenn man sie teilt, jedes Flämmchen der einzigen Flamme gleicht. Ihr eignet schließlich die erhabene Wahrheit ihres Lichts, das niemand leugnen kann.

Öl auf Leinwand, 250 x 250 cm.
Musée national d’Art moderne, Centre Georges-Pompidou, Paris.
Die tugendhaften Maler dieser abendländischen Epoche sind allen Naturkräften zum Trotz auf ihre Reinheit bedacht.
Sie ist das Vergessen nach dem Studieren. Und damit ein reiner Maler sterben könnte, müssten alle seine Vorgänger in den verflossenen Jahrhunderten nicht existiert haben. Die Malerei reinigt sich, im Abendlande, mit jener idealen Logik, welche die alten Maler an die neuen weitergaben, als wenn sie ihnen das Leben schenkten. Und das ist alles. Der eine lebt in Freuden, der andere im Schmerze, die einen verzehren ihr Erbteil, andere werden reich, und wiederum andere haben nur das Leben. Und das ist alles. Man kann seines Vaters Leichnam nicht überall mit sich herumtragen. Man lässt ihn in Gesellschaft der anderen Toten zurück. Und man gedenkt seiner, man vermisst ihn, man spricht von ihm mit Bewunderung. Und wenn man Vater wird, darf man nicht darauf rechnen, dass eines unserer Kinder um unseres Leichnams willen als Stellvertreter auftreten möchte. Doch unsere Füße lösen sich nur vergeblich vom Boden, welcher die Toten birgt.

Bronze, H.: 116,8 cm. Privatsammlung.
Die Reinheit betrachten, heißt den Instinkt taufen, heißt die Kunst vermenschlichen und die Persönlichkeit vergöttlichen.
Die Wurzel, der Stengel und die Lilienblüte zeigen das Fortschreiten von der Reinheit bis zu ihrem symbolischen Erblühen.
Um einen besseren Einblick Kubismus zu erhalten, setzen Sie dieses spannende Abenteuer fort, indem Sie auf: Amazon Germany , Kobo, Ciando , Tolino Media , Open Publishing , Thalia , Weltbild , eBook.de , Hugendubel.de , EbookGallery, iTunes , GoogleBook , Parkstone klicken.

