Ruhender Buddha, T.W. Rhys Davids Ph.D. LLD., Victoria Charles
Deutsch

1000 Buddhas

Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem 1000 Buddhas (ASIN: B00T8VNYX2), von T.W. Rhys Davids Ph.D. LLD. and Victoria Charles, herausgegeben von Parkstone International.

Gautamas Leben bis in die Zeit seines Erscheinens als Lehrer:

Um 500 v. Chr. siedelte sich in dem kleinen, am Ufer des Flusses Rohini im heutigen Nepal gelegenen Ort Kapilavastu der Stamm der Sakyer an. Der Fluss entsprang dreißig oder vierzig Meilen nördlich ihrer Siedlung in den Ausläufern des mächtigen Himalayas, dessen riesige Gipfel weit entfernt vor dem Hintergrund des klaren, blauen indischen Himmels aufragten. Die Sakyer sind weiter nach Osten vorgedrungen als die meisten anderen Stämme, aber jenseits lag in dieser Richtung das mächtige Bündnis der Licchavis mit dem aufstrebenden Königtum von Magadha, während hinter ihnen im Westen die Länder lagen, die den Brahmanen am heiligsten waren. Ihre nächsten gefährlichen Nachbarn waren die Untertanen des Königs von Sravasti, dem Rivalen des Königs von Magadha. Mehr aufgrund dieser Rivalität und weniger wegen ihrer eigenen Stärke genossen die Sakyer eine prekäre Unabhängigkeit; aber sie waren stark genug, um sich selbst vor den Überfällen marodierender Gruppen aus den Hügeln zu schützen und sie in ihren Streitigkeiten mit benachbarten Clans zu unterstützen, die dieselbe Stellung hatten wie sie selbst. Sie lebten vom Ertrag ihrer Reisfelder und ihrer Rinderherden; ihr Wasser nahmen sie aus dem Fluss Rohini, auf dessen anderer Seite die Koliyer lebten, ein verwandter Stamm.

Ein ruhender und ein sitzender Buddha, 1000 Buddhas, T.W. Rhys Davids Ph.D. LLD., Victoria Charles
Ein ruhender und ein sitzender Buddha, Datum unbekannt, Shwedagon-Pagode, Yangoon, Burma.

Die Sakyer gerieten über den Besitz der Wasserquellen mit den Koliyern manchmal in Streit, aber zu jener Zeit herrschte Frieden zwischen den beiden Clans, und die Töchter des Raja, des Königs der Koliyer, waren mit Suddhodana verheiratet, dem Raja der Sakyer. Die Geschichte erzählt, dass die beiden kinderlos waren, ein Unglück, das schon in anderen Ländern und auch zu anderen Zeiten groß genug, aber besonders schlimm in jener Kultur und zu jener Zeit war, in der man fest daran glaubte, dass der Zustand des Menschen nach dem Tod von Zeremonien abhing, die von seinem Erben zu vollziehen waren.

Groß war daher die Freude, als die ältere Schwester Suddhodana im Alter von immerhin schon 45 Jahren einen Sohn in Aussicht stellte. Im Einklang mit der Sitte erklärte sie, zunächst im Haus ihrer Eltern zu bleiben, aber dann gebar sie unerwarteterweise unterwegs in einem schönen Wäldchen bei Lumbini im Schatten einiger hoher Salabäume ihren Sohn, den zukünftigen Buddha. Mutter und Kind wurden zum Haus von Suddhodana gebracht; dort starb die Mutter sieben Tage später. Aber der Junge fand in der Schwester seiner Mutter, der anderen Frau seines Vaters, eine sorgsame Pflegemutter.

Die Anfänge der buddhistischen Kunst in Indien und der Anikonismus

Die buddhistische Kunst in Indien entstand nicht direkt nach dem Tod Buddhas, sondern war das Ergebnis der Konvertierung eines großen Monarchen aus der Maurya-Dynastie, Asoka, der von 272 bis 231 v. Chr. regierte. Um den Buddhismus in seinem Reich zu verbreiten, ließ er Edikte in überall im Herrschaftsgebiet errichtete Säulen eingravieren, von Bengalen bis nach Afghanistan und ebenso in den südlichen Regionen Indiens. Diesen Pfeilern wurden Kapitelle aufgesetzt, auf denen man bereits gemeißelte Darstellungen des Dharma-Rades finden konnte. Neben der Errichtung der Säulen entwickelte man auch einen wichtigen ikonografischen Plan für die Verzierung der Stupas (die Stupa ist ein Denkmal oder ein Symbol für den Buddha; Anm. d. Red.).

Das Parinirvana des Buddhas, 1000 Buddhas, T.W. Rhys Davids Ph.D. LLD., Victoria Charles
Das Parinirvana des Buddhas, 2.-3. Jahrhundert, Gandhara, Pakistan, blau-grauer Schiefer, 26,7 x 44,4 cm.

Die Skulpturen wurden ausdrücklicher, stellten Episoden aus dem Leben und der Lehrtätigkeit des Buddhas dar und nahmen die Form von Votivtafeln oder –friesen an. Obwohl Indien eine lange Bildhauertradition und eine Meisterschaft reicher Ikonographie hatte, wurde der Buddha zu jener Zeit niemals in seiner menschlichen Form dargestellt, sondern immer nur durch Symbole, wie z. B. das Rad der Lehre, einen leeren Thron oder eine Stupa.

Die Scheu vor anthropomorphischen Darstellungen des Buddhas und die komplexe Entwicklung von anikonischen Symbolen, um solche zu vermeiden (sogar in erzählerischen Szenen, in denen dann andere menschliche Figuren gezeigt wurden), scheint im Zusammenhang mit einigen Aussagen des Buddhas zu stehen, die im Dighanikaya überliefert sind und Darstellungen seiner selbst nach dem Verfall seines Körpers unterbanden. Er wollte seine Lehren betonen, nicht seine persönliche Erscheinung. Diese Tendenz blieb bis zum 2. Jahrhundert n. Chr. in den südlichen Gegenden Indiens in der Kunst der Amaravati-Schule bestehen.

Zwillings-Buddhas, 1000 Buddhas, T.W. Rhys Davids Ph.D. LLD., Victoria Charles
Zwillings-Buddhas, ca. 13. Jahrhundert, Wat Bowonivet, Bangkok, Thailand, vergoldete Bronze.

Einführung des Buddhismus

Der chinesische Buddhismus bezieht sich gemeinsam auf die diversen Schulen des Buddhismus, die in China selbst seit alter Zeit geblüht haben. Diese Schulen integrierten die Ideen des Konfuzianismus, des Taoismus und anderer einheimischer philosophischer Systeme, so dass das, was anfangs eine fremde Religion war (das Buddhadharma), zu einem natürlichen Bestandteil der chinesischen Zivilisation wurde, wenn auch mit einem einzigartigen Charakter. Der Buddhismus hat bei der Entwicklung der Mentalität des chinesischen Volks eine enorme Rolle gespielt, er hat seine Ästhetik, seine Medizin, Politik, Literatur und Philosophie beeinflusst.

Nirvana-Szene, T.W. Rhys Davids Ph.D. LLD., Victoria Charles
Nirvana-Szene, Song-Dynastie (960-1279), Baodingshan, Dazu, Gemeinde Chongqing, Sichuan, China, Höhe: 7 m, Länge: 31,6 m.

Die Erreichung des Báima-Sì (Tempel des Weißen Pferdes) durch den Kaiser Ming (1. Jh. n. Chr.) aus der Han- Dynastie markierte die Einführung des Buddhismus in China. Der Tempel war an der Südseite der Kaiserstraße drei Li (etwa 1,5 km) außerhalb des Xiyang-Tores gelegen. Der Kaiser träumte von einem goldenen, sechzehn chinesische Fuß großen Mann mit einem Sonne- und Mond-Heiligenschein, die von seinem Kopf und seinem Nacken ausstrahlten. Als ‘goldener Gott’ wurde er als Buddha bekannt. Der Kaiser sandte daraufhin Boten in die westlichen Regionen, um den Gott zu suchen, und als Ergebnis erwarb er buddhistische Bilder und Schriften. Zu jener Zeit wurde, da die Schriften auf dem Rücken weißer Pferde nach China gebracht wurden, Weißes Pferd als Name für den Tempel übernommen.

Die Ankunft dieser Gesandten im Jahre 67 n. Chr. markiert die offizielle Einführung des Buddhismus in China. Die Historiker stimmen im Allgemeinen darin überein, dass die Religion um die Mitte des 1. Jahrhunderts in die Gebiete nördlich des Huai-Flusses vorgedrungen ist. Der Bruder des Kaisers Ming, Liu Ying, der Prinz von Chu, war der erste hochrangige buddhistische Gläubige, obwohl es einige Hinweise dafür gibt, dass auch der Kaiser Ming selbst ein solcher gewesen sein könnte.

Sitzender Shakyamuni Buddha mit seinen Schülern und Bodhisattvas, 1000 Buddhas, T.W. Rhys Davids Ph.D. LLD., Victoria Charles
Sitzender Shakyamuni Buddha mit seinen Schülern und Bodhisattvas, Jahrhundert, Longmen-Höhlen, Luoyang, Provinz Henan, China, Stein.

Die erste dokumentierte Übersetzung buddhistischer Schriften in die chinesische Sprache erfolgte im Jahre 148 n. Chr. mit der Ankunft des parthischen Missionars An Shih Kao in China, wahrscheinlich im Zuge der Expansion der Kushaner in das Tarim-Becken. An Shi Kao errichtete in Loyang buddhistische Tempel und organisierte die Übersetzung buddhistischer Schriften ins Chinesische. Dies zeigte den Beginn einer mehrere Jahrhunderte lang andauernden Welle zentralasiatischen buddhistischen Proselytismus an. In den Kunstwerken dieser Periode können auch Spuren buddhistischer Ikonographie gefunden werden…

Und es gibt den Buddhismus anderer Länder in diesem Buch.

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