
Wassili Surikow – Der große Meister der russischen Historienmalerei
– Videocredit: An Open Book video von Joel Dunn von Pexels.
Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Wassili Surikow (ISBN: 9781639199228), von Vladimir Kemenov, herausgegeben von Parkstone International.
Das Schaffen von Wassili Iwanowitsch Surikow zeichnet sich durch eine ungemeine Zielstre bigkeit aus. Seine ganze Schaffenskraft widmete er der Aufgabe, die russische Geschichte zu gestal ten, und führte den Betrachtern mit einem unge wöhnlichen Sinn für die Lebenswahrheit die Begebenheiten längst vergangener Zeiten vor Augen. Surikow hat ganze sieben historische Gemälde hinterlassen, deren jedes die Frucht einer jahrelangen Arbeit ist. Die Gemälde beeindrucken den Betrachter durch die charaktervollen Volkstypen, die nationale Eigenart und die wahrheitsgetreue Wiedergabe der historischen Atmosphäre.
Surikow begann seine Tätigkeit in den 80er-Jahren des 19. Jahr hunderts, als die russische realistische Malkunst ihre Hochblüte erreicht hatte. Sein Schaffen ist unlöslich mit den fort schrittlichen demokratischen Ideen seiner Zeit, mit dem Wirken der ŸWanderkünstlerÿ verbunden. Aber auch in jener an glänzen den Talenten reichen Zeit tut er sich durch die Eigenständigkeit seiner Begabung hervor. In der Herausbildung und Entwicklung seines Talents spielten die ungewöhnlichen Umstände seines Lebenslaufs eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Wassili Iwanowitsch Surikow wurde am 12. (24.) Januar 1848 in Krasnojarsk geboren, er stammte aus einem alten Kosaken geschlecht; seine Ahnen waren Don- Kosaken, die mit Jermak im 16. Jahrhundert ausgezogen waren, >> Sibirien zu bekriegen <<. In Sibirien, wo Surikow seine Kindheit und Jugendjahre ver brachte, hatte er die Lebenseindrücke gesammelt, die ihm später zu einer reichen Quelle seiner bildhaften Vorstellungen werden sollten.
Diese Eindrücke von dem patriarchalischen Leben der fernen russischen Provinzstadt brachte Surikow nach Petersburg mit, wo er sein Studium an der Akademie der Künste begann. Der Gegensatz war verblüffend. Der junge Mann fand sich plötzlich in der Hauptstadt des europäischen Russlands, wo alles von den heimischen Verhältnissen grundverschieden war. Seinen neuen Eindrücken hat Surikow in seinem ersten Gemälde Ansicht des Denkmals Peters I. auf dem Senatsplatz zu St. Petersburg Aus druck gegeben. In den für die dem Andenken Peters I. gewidmete polytechnische Jubiläumsausstellung ausgeführten Zeichnungen (Peter I. lässt für die Eroberung der von den Schweden besetzten Festung Noteburg die Schiffe aus der Onegabucht in den One gasee schleppen, Peter I. und Menschikow unter den niederländischen Matrosen) kündigt sich bereits sein Interesse für die Men schen und Taten der Petrinischen Epoche an. Gleichzeitig arbei tete Surikow nach dem akademischen Programm, indem er Studien nach antiken Vorbildern zeichnete und Kompositionen zu biblischen Stoffen schuf.

Nach Surikows Worten hatten während seines Studiums an der Petersburger Akademie der Künste drei Perioden der Geschichte sein besonderes Interesse erweckt: >>…Zuerst war es die Welt der Antike, insbesondere das alte Ägypten…dann wurde Ägyp ten durch Rom verdrängt, das die halbe Welt seiner Gewalt unterworfen hatte, und zuletzt das auf seinen Trümmern macht voll erblühte Christentum.<< Diesen drei Perioden entsprechen auch die Arbeiten, die Surikow während seiner Studienzeit malte: die Skizze Kleopatra (1874), die auf Puschkins >> Ägyp tischen Nächten << gegründet ist, die Skizzen Belsazars Mahl (1874) und Die Ermordung des Julius Cäsar (1870er-Jahre) und das Gemälde Der Apostel Paulus erklärt die Glaubensdogmen vor dem König Agrippa, dessen Schwester Berenike und dem Prokonsul Festus (1875). Auf Belsazars Mahl wollen wir hier näher eingehen.
Der Prophet Daniel tritt vor den tafelnden König Belsazar, der den Tempel schändet, und prophezeit ihm seinen Untergang, indem er die Feuerschrift an der Wand deutet. Der Charakter des Bildaufbaus, der plastischen und malerischen Mittel sind hier noch akademisch. Aber die temperamentvolle Manier, die Surikow immer auszeichnete, ist schon in dieser Darstellung unverkennbar. Dem von königlichem Prunk umgebenen Belsazar steht der Prophet Daniel gegenüber, der mit der Hand auf die an der Wand aufblitzenden Worte >> Gezählt, gewogen, geteilt << weist, die den Untergang des babylonischen Reiches voraussagen.

Geschickt benutzt Surikow das phosphoreszierende Licht, das von der Schrift ausgeht, und modelliert kühn die Figuren und Gegenstände. Die halb bekleideten Gestalten, die mit gerunge nen oder verzweifelt ausgestreckten Händen dargestellt sind, bekommen in dem bläulich weißen Licht ein marmorhaftes Aussehen. Für das Gemälde Belsazars Mahl erhielt Surikow den er sten Preis. Das Bild wurde veröffentlicht und machte das Publi kum auf den jungen Maler aufmerksam…
Einige der ausgestellten Kunstwerke von Vasily Surikov:



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