
Die soziale Welt von Élisabeth Vigée-Lebrun
Abschließender Videokredit: Künstler-Malvideo von George Bond von Pixabay
Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Élisabeth Vigée-Lebrun (ASIN: B07BFSC2LF ) von Hermann Clemens Kosel, herausgegeben von Parkstone International.
Lesen Sie hier den ersten Teil von Élisabeth Vigée-Lebrun.
Wie sehr sie schon in jungen Jahren gewürdigt wurde, zeigt eine Szene, die sich in der Académie Française zutrug. Élisabeth erfuhr als Achtzehnjährige schon die Auszeichnung, den Sitzungen dieses ersten Institutes beiwohnen zu dürfen. Als der Verfasser von Warwick, La Harpe, seine „Gespräche über Talente der Frauen“ vorlas, kam er auf die Verse, die über Élisabeth damals zirkulierten, und las sie mit auf die Malerin gerichteten Blicken in besonderer Hervorhebung:
Lebrun, zugleich der Schönheit Malerin wie deren Bild,
Die als Rosalba jetzt, ja! herrlicher noch gilt,
Vereint den Ton Favarts, mit einer Venus Lächeln…
Und die ganze Gesellschaft, unter der sich die Her zogin von Chartres und der König von Schweden be fanden, erhob sich von den Sitzen und spendete, zu der gefeierten Malerin gewendet, mit solchem Ausbruch des Entzückens Beifall, dass es der so spontan Bejubelten vor Verwirrung die Schamesröte ins Gesicht trieb.

Élisabeth begann in ihrem kleinen Salon, den sie auch nach ihrer Heirat behielt, Abendgesellschaften zu geben, und was in Paris Geist und Talent besaß, wollte den Vorzug genießen, auch von der schönen Gastgeberin empfangen zu werden.
Mit dem Aufsteigen ihres Ruhmes erhöhte Lebrun die Preise ihrer Bilder immer mehr und vergeudete das große Einkommen seiner Frau mit leichten Damen und am Spieltische. Oft hatte Élisabeth drei Sitzun gen am Tag mit verschiedenen Modellen. Sie wurde nie müde, arbeitete rastlos, um ihrem Gemahl die Geschäftssorgen, die er vorgab, zu erleichtern. Er ließ ihr oft kaum das Allernotwendigste. Als sie einmal von dem Erlös eines Bildes eine Summe zurückbehalten wollte, gab er sie ihr nicht und erklärte, dass eine dringende Zahlung das ganze Geld verlange.

Sie beklagte sich nie, zeigte keinen Argwohn, denn sie hatte keine Ansprüche, ihr fehlte ja nichts. Lebrun sorgte für alles, was sie brauchte, und die Mode wechselte sie nie. Ihr war die Kunst Erfüllung, und Lebrun verstand es, sie in beständiger Begeisterung zu umschwärmen. Sie würdigte den Einfluss, den er auf ihre Arbeiten nahm. Er zeigte ihr nie sein zweites Gesicht. Sie lebten in voller Harmonie und kümmerten sich nicht um all jene, die Lebrun um die Liebe Élisabeths beneideten.
Seinen Galanterien begegnete sie mit Heiterkeit, im Rausche ihrer Triumphe sah sie die Flecken nicht, die den Namen Lebrun in der Gesell schaft der Lüstlinge besudelten. Sie trug ein Kind unter ihrem Herzen nach kaum zweijähriger Ehe und träumte dem Glück entgegen, Mutter zu werden. Ihre Seele war frei von jeder Betrübnis und flatterte wie ein Falter im Wind.

Ihre Freude aber stieg ins Grenzenlose, als ihr Le brun eines Tages in seiner gewohnten Großartigkeit feier lich mitteilte, dass die Königin sie rufen lasse, nach ihr ein Porträt zu malen, als Geschenk für ihren Bruder, Kaiser Joseph II. Diese Einladung, zu ihrer geliebten Königin Marie Antoinette von Frankreich zu kommen, war Musik in Élisabeths Ohren, denn lange genug hatte sie darauf gewartet. Da Marie Antoinette ihr Versprechen, das sie der Malerin in Marly-le-Roi gab, nicht vergessen hatte, strahlte ihr die Sonne heller, ihr Ruhm gewann erst jetzt eigentliche Bedeutung…
Drei ihrer berühmten Gemälde:



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