
Die unsterbliche Legende: Die Enthüllung der dunklen Geheimnisse von Vlad Dracula
– Ende des Videokredits: Gruselige junge Frau die Blutgetränke trinkt Video von Cottonbro von Pexels.
Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Dracula (ISBN: 9781644616222), von Elizabeth Miller, herausgegeben von Parkstone International.
Im späten fünfzehnten und frühen sechzehnten Jahrhundert war das Interesse an Vlad Dracula zunächst sehr groß, doch nach dieser Phase geriet er für lange Zeit in Vergessenheit. Seine Wiederentdeckung als Nationalheld fiel mit der revolutionären Begeisterung zusammen, von der im Jahre 1848 ganz Europa erfasst wurde und die 1859 in der Gründung eines rumänischen Staates gipfelte (damals vereinigten sich zwei der drei Fürstentümer – Transsylvanien trat der Union erst nach der Neuordnung Europas am Ende des Ersten Weltkriegs bei).

Vlad taucht wiederholt in der nationalistischen Literatur dieser Periode auf. Zahlreiche Schriftsteller ließen sich von der Woge revolutionärer Begeisterung mitreißen, der sie die Gründung Rumäniens verdankten und rückblickend verklärten sie Vlad als Symbol der Unabhängigkeit und nationalen Identität. Ion Budai-Deleanis episches Gedicht Tiganiada wurde, obwohl der Autor es bereits in der letzten Dekade des 18. Jahrhunderts geschrieben hatte, erst 1875 veröffentlicht; es präsentiert Vlad Tepes als einen der ersten großen Nationalhelden, der gegen die Türken, die Boierie und die Legionen des Bösen kämpfte. Auch der Dichter Dimitri Bolintineanu pries in Die Schlachten der Rumänen die militärischen Leistungen Draculas. Doch am berühmtesten ist der oft zitierte Dritte Brief von Mihai Eminescu, einem Dichter des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Er war es, der den Pfähler rief, zurückzukommen und sein Land zu retten:
O hehrer Pfähler, kehre wieder, zu halten schreckliches Gericht
Ergreife jeden Schurken dir und schone auch die Narren nicht
Sodann sie in zwei Kerker sperre, der Sonne fern und bitterkalt
und brennen sollen lichterloh Irrenhaus und Strafanstalt

Doch daneben wurde auch ein anderes Bild von Vlad verbreitet. Im Jahre 1874 schrieb der rumänische Poet Vasile Alecsandri eine Erzählung mit dem Titel Vlad Tepes und der Eichenbaum. Sie handelt vor allem von den Pfählungen bei Tirgoviste und verurteilt die Brutalität Vlads.
Am nachhaltigsten erschütterte allerdings der renommierte Historiker Ion Bogdan das Bild von “Vlad dem Helden”. In seiner Abhandlung Vlad lässt Verehrung Vlads als fragwürdig erscheinen und stellt ihn als blutrünstigen Tyrannen dar, dessen Grausamkeit nur durch seelische Abartigkeit erklärbar ist – ein kranker Mann, der am Töten und Quälen sein sadistisches Vergnügen fand.
Bogdan ging sogar so weit, Vlad als politisch schwachen Herrscher zu bezeichnen und so ist es nicht verwunderlich, dass diese Publikation eine heftige Debatte auslöste. Das Buch erschien genau ein Jahr vor Bram Stokers Roman Dracula, der Vlads Beinamen in ganz anderer Hinsicht unsterblich machen sollte.

An dieser Stelle drängt sich eine grundsätzliche Frage auf: Inwieweit ist Stokers Vampir die literarische Reinkarnation des Woiwoden? Waren es Vlad und seine überlieferten Gräueltaten, die jene Horrorgeschichte inspirierten, von der sich die kollektive Fantasie des 20. Jahrhunderts fesseln ließ?
Wieviel wusste Bram Stoker über Vlad?
Bevor wir uns jedoch diesen Fragen zuwenden, wollen wir zunächst die Wurzeln der Vampirlegende freilegen und die literarischen Ahnen des Grafen Dracula vorstellen.

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