Atelier Pompeï, Anita Ekbergs Pumps in der Rolle der Sylvia in La Dolce Vita von Frederico Fellini, 1960
Art,  Deutsch,  Ebook

Aschenputtel ist der Beweis dafür, dass ein Paar Schuhe das Leben verändern kann

Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Die Kunst der Schuhe (ASIN: B016XN13RQ) von Marie-Josèphe Bossan, herausgegeben von Parkstone International.

Nimmt der Schuh eine äußerst wichtige Stellung in der Kulturgeschichte und eine nicht weniger wichtige in der Kunstgeschichte ein. Beginnen Sie hier mit dem ersten Teil des Buches.

Der Schuh, ein zum Gehen notwendiger Artikel des alltäglichen Lebens, kann aufgrund seiner Ästhetik zum Kunstwerk erhoben werden. Ein Kunstwerk, das Aufschluss über die Persönlichkeit und vor allem über die Denkweise und das Schaffen ihrer berühmten oder unbekannten Schöpfer gibt. Das Thema Schuh war schon immer für zahlreiche Künstler auf der ganzen Welt eine unversiegbare Inspirationsquelle, der sie mittels Zeichnungen, Skulpturen, Kunsthandwerk und bildender Künste Ausdruck verliehen. In diesem Kapitel wollen wir uns vor allem der Betrachtung einiger Kunstwerke widmen.

Sandale „Akha“, Die Kunst der Schuhe
Sandale „Akha“, Kopfbedeckung des Akha-Stammes aus dem Goldenen Dreieck, recycelte Coladose und Samen des Dschungels, 6 cm hoher Absatz aus Stahl, Leder. Trikitrixa, Paris.

Delacroix reist 1832 nach Nordafrika. Dieses Erlebnis beeinflusst entscheidend die Sichtweise, Technik und das ästhetische Empfinden des Künstlers. In seinem Buch über Delacroix zählt Maurice Serullaz dank der Notizen in den Reisetagebüchern des Malers die verschiedenen Gegenstände auf, die letzterer mitgebracht hat. Darunter waren auch Schuhe: „Fünf Paar Pantoffeln, elf Paar Pantoffeln mit doppelter Sohle, zwei kleine Paar, ein Paar kleine für Frauen, gewöhnliche Damenpantoffeln mit wie bei Männern herabgesetzten Seitenteilen, vier Paar Stiefel.“ (Maurice Serullaz, Delacroix Kapitel VIII, „L’Antiquité vivante – La lumière et ses reflets colorés“).

In einem Brief an Felix Grullemardet beobachtet der Maler die Schuhe:

„Tanger, 24. Januar 1832. Nach einer dreizehntägigen Überfahrt liege ich nun vor der afrikanischen Küste vor Anker mit Sicht auf diese Stadt, die erste des marokkanischen Königreichs, mit der wir in Verbindung stehen. Heute morgen bekamen wir zu meiner Freude Besuch von einem Boot voller Marokkaner, die unseren Konsul zu uns brachten. Wir haben uns mit ihm unterhalten. Es gibt viele interessante Gewänder zu sehen: Viele gleichen denen der Nordafrikaner in Paris, bis auf den Unterschied, dass ihre Beine und Füße unbekleidet sind: Nur die vornehmen Herren tragen Pantoffeln.“

Damenpantoffeln, um 1720-1730, Die Kunst der Schuhe
Damenpantoffeln, um 1720–1730. Museum Weißenfels, mit der Erlaubnis von Irmgard Sedler.

Übrigens betrachtet Delacroix den Schuh nicht als ein überflüssiges Accessoire. Er schreibt dazu ganz im Gegenteil 1838 an George Sand: „Ich muss den ganzen Tag Paris von einem Ende bis zum anderen durchqueren … Ich werde versuchen, Sie heute abend zu besuchen und mich Ihnen zu Füßen werfen, jene Füße deren Pantoffeln, Strümpfe und Beine ich verehre (dies ist arabisch). Schicken Sie mir Nachricht, falls ich Sie nicht sehe; es grüßt Sie herzlichst.“ Und Maurice Serullaz erklärt: „Er unterschreibt mit dem selten gebrauchten Wortspiel:

— Eugène 2, die Note la (a), und ein Kreuz.”

Henri Terres

Henri Terres wird 1948 in Oran geboren. Seine schöpferische Tätigkeit als Zeichner und Lithograf steht unter dem Einfluss der Surrealisten. 1990 stellt er seine ersten Plastiken aus. Es handelt sich um bewusst gegenständliche Arbeiten aus Metall (Eisen, Stahl, Bronze): Zuerst bearbeitet er die Altmaterialien, indem er ihre Form verändert oder sie abschleift, dann werden die Teile zusammengeschweißt und schließlich bunt bemalt, als letzte, aber sehr wichtige Phase. Man kann zu Recht von bemalten Plastiken sprechen. Ab 1992 tauscht er die Altmaterialien gegen dicke Blechplatten, da ihm erstere nur eine begrenzte und monotone Formgebung erlauben. Die zwei häufigsten Themen sind das menschliche Gesicht und Tiere.

Schuhe von Regard, Sommer 2002, Die Kunst der Schuhe
Schuhe von Regard, Sommer 2002.

1995 präsentiert er im MIC in Romans eine Ausstellung mit dem Titel: „Verkleidete Schuhe“ zum Thema der sieben Todsünden. Es handelt sich hauptsächlich um Flachreliefs, die er aus zermahlenem Stein und Harz fertigt, dann mit einer bunten Patina überzieht oder mit Akrylfarben bemalt und schließlich wachst. Die Rahmen entstehen während der ersten Phase. Sie werden gleichzeitig mit dem Flachrelief bemalt und sind wesentlicher Bestandteil der Werke.

Im gleichen Jahr nimmt er an einer Gruppenausstellung „um Roger Vivier“ teil, die von der Galerie Enrico Navarro in Paris organisiert wird und Werke zahlreicher Künstler, wie zum Beispiel César, zeigt. Das Haus Berluti bewahrt mehr als dreitausend Holzleisten von berühmten wie auch unbekannten Kunden auf. Heute werden sie von Olga Berluti restauriert und mit Stoffen oder Stickereien geschmückt, die auf die Persönlichkeit desjenigen, den sie vertreten, abgestimmt sind.

Jean-Etienne Liotard, Türkische Frau und ihre Sklavin, Die Kunst der Schuhe
Jean-Etienne Liotard, Türkische Frau und ihre Sklavin, 18. Jh. Musée d’Art et d’Histoire, Genf.

Durch ihr schöpferisches Geschick verändern sich die Leisten völlig und diese Exvoten werden zu wahren, lebendigen Kunstwerken. Olga Berluti, die über zwanzig Jahre lang als Kostümbildnerin für Kinofilme tätig war, kreiert ständig neue Schöpfungen, die die Persönlichkeiten in ihrer Einzigartigkeit verewigen…

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