Die Halle der Höchsten Harmonie, 1406
Art,  Deutsch

Ein vollständiges Panorama der historischen chinesische Kunst und Zivilisation

Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Chinesische Kunst (ASIN: B016XN132Q), von Stephen W. Bushell herausgegeben von Parkstone International.

一本好书,相伴一生

yī běn hǎo shū, xiāng bàn yī shēng

A good book is the best of friends, the same today and forever.

(Ein gutes Buch ist der beste Freund, derselbe heute und für immer)

Lesen Sie hier den ersten Teil der Chinesische Kunst

Das Studium der Kunst eines Volkes setzt immer auch eine gewisse Kenntnis seiner Geschichte voraus. Ganz besonders trifft dies auf China und die chinesische Kunst zu, da diese Welt für die meisten von uns fremd und geheimnisvoll ist. Die chinesische Kultur reicht fast so weit zurück wie die Zivilisationen Ägyptens, Chaldäas und Susianas. Doch während diese Reiche ihre Blüte in der Frühzeit erlebten und vom Erdboden längst wieder verschwunden sind, hat China – auch das “Reich der Mitte“ genannt – die Zeiten überdauert. Es besitzt bis zum heutigen Tage nicht nur eine völlig eigenständige Kunst und Philosophie, sondern auch eine eigene Schrift. Die Zeichen der alten chinesischen Schrift entstanden wahrscheinlich im Tal des Gelben Flusses, des Huanghe, einem der frühesten Siedlungsgebiete der Menschheit. Bis heute gibt es keinerlei Hinweise auf eine Verbindung zu irgendeinem anderen Schreibsystem.

Hofmaler, Porträt des Kangxi-Kaisers im Hofstaat (1662–1722), Chinesische Kunst
Anonym, Hofmaler, Porträt des Kangxi-Kaisers im Hofstaat (1662–1722), Frühes 18. Jhd. Rollbild, Tusche und Malfarbe auf Seide, 278 x 143 cm. Palastmuseum, Peking.

Die Aufteilung des Reiches in erbliche Fürstentümer, die an die Sprösslinge des Königshauses und die Vertreter der früheren Dynastien vergeben wurden, führte letztendlich jedoch zu einer Katastrophe. Denn mit der zunehmenden Macht dieser Fürstentümer schrumpfte jene des zentralen Königreichs – bis es schließlich den Angriffen der barbarischen Stämme im Süden und Westen nicht länger standhalten konnte. König Xüan, ein energischer Herrscher, schlug die Eindringlinge mit Erfolg zurück, doch kaum ein Jahrzehnt nach seinem Tod wurde die Hauptstadt von den Barbaren eingenommen, und im Jahr 771 v.Chr. fiel ihnen sein Sohn und Nachfolger, König Yu (oder You), zum Opfer. An die Regierungszeit von König Yu erinnert im kanonischen Buch der Oden die Aufzeichnung der Sonnenfinsternis am 29. August 776 v.Chr., der ersten in einer langen Reihe von Sonnenfinsternissen, die uns gute Anhaltspunkte für die chronologischen Bestimmungen von Ereignissen in der chinesischen Geschichte liefern.

Sein Sohn und Nachfolger regierte in der neuen Hauptstadt, Lo Yang, und die von da an als die Östliche Chou bezeichnete Dynastie blieb dort, obwohl ihre Autorität trotz aller Bemühungen von Seiten des Konfuzius und des Mencius (um 372 bis 289 v.Chr.) allmählich schwand, um ihre rechtmäßigen Ansprüche geltend zu machen. Unterdessen waren die barbarischen Eindringlinge durch eine Kombination der beiden Feudalstaaten der Chin (Tsin) und der Qin vertrieben worden; die alte Hauptstadt wurde den später die Chou ersetzenden Qin überlassen.

Der Kaiser Qianlong beim Bogenschießen, um 1750, Chinesische Kunst
Jean Denis Attiret (Wang Zhicheng) (1702 – 1768), Der Kaiser Qianlong beim Bogenschießen, um 1750. Wandschirm, Ölfarbe auf Papier, 95 x 213,7 cm. Palastmuseum, Peking.

Während des 7. Jahrhunderts v.Chr. lag die Macht des Reiches bei verschiedenen verbündeten feudalen Prinzen und Lehnsherren. Die Zeit zwischen 685 bis 591 v.Chr. wird als die Periode der Wu Pa oder der „fünf Anführer“ bezeichnet, die nacheinander als ‘Sohn des Himmels‘ die Regierung innehatten.

Dieses System von Fürsten und Königen funktionierte eine Weile lang ganz gut und brachte eine gewisse Ordnung und Befriedung, doch dauerte es nicht lange, bis unter den einzelnen Reichen Streitigkeiten ausbrachen und das Land erneut durch Bürgerkriege erschüttert wurde. Verrat, Überfälle, wechselnde Allianzen und Mordanschläge waren an der Tagesordnung. Dieser Zustand dauerte mehr als 200 Jahre lang, bis König Nan schließlich im Jahr 256 durch die Qin entmachtet wurde. Dies bedeutete das Ende der Chou-Dynastie.

König Cheng (auch: Zheng) bestieg als 13-Jähriger im Jahr 246 v.Chr. den Thron der Qin (auch: Chin). Nach der Eroberung und gewaltsamen Annektierung der zahlreichen, sich gegenseitig bekämpfenden Fürstentümer und Königreiche gründete er 221 v.Chr. aus den Ruinen des alten Feudalsystems ein neues, vereintes Reich. Er erweiterte die Grenzen Chinas nach Süden, drängte die berittenen, nomadisierenden Hiung-nu-Türken zurück und ließ die alten Befestigungsmauern im Norden zum Schutz gegen die unliebsamen rebellierenden Minderheiten zu einer lückenlosen riesigen Linie, der Großen Chinesischen Mauer, verbinden.

Juyong Pass, 15. Jhd, Chinesische Kunst
Juyong Pass, 15. Jhd. 50 km nordwestlich von Peking.

Von ihm erging der Befehl zur Verbrennung sämtlicher Geschichtsbücher der anderen Reiche sowie aller klassischen konfuzianischen Werke. Erlaubt waren nur – damit keine unvorteilhaften Vergleiche angestellt werden konnten – Historiografien der Qin-Herrschaft. Er erklärte sich selbst zum Ersten Divus Augustus, also zum Göttlichen Kaiser, und benannte seine Nachfolger als den Zweiten, Dritten usw. Kaiser – bis hinunter zur zehntausendsten Generation. Seine ehrgeizigen Vorhaben waren jedoch zum Scheitern verurteilt, denn sein Sohn, der ihm als Erh Shih Huang Ti, als Kaiser der zweiten Generation, im Jahr 209 v.Chr. nachfolgte, wurde bereits zwei Jahre später durch den Eunuchen Chao Kao ermordet, und im Jahr 206 ergab sich sein Enkel schon als Kind dem Begründer des Hauses der Han, Liu Pang, indem er ihm die Jadesiegel des Reiches überließ. Wenige Jahre später wurde auch er umgebracht.

Die Zivilisation Chinas während der drei alten Dynastien scheint, soviel wir wissen, zum überwiegenden Teil, wenn nicht sogar völlig, auf eigenem Boden gewachsen zu sein. Gegen Ende dieser Periode jedoch, also im 5. und 4. Jahrhundert v.Chr., erweiterte das Qin-Reich (Shensi-Provinz) seine Grenzen nach Süden und Westen. Zweifellos leitet sich von den Qin oder Chin die Bezeichnung „China“ ab, wie das Reich allgemein von den Hindus, den Persern, den Armeniern, den Arabern und den alten Römern genannt wurde.

Die Große Mauer von China in Berglandschaft, 16. Jhd, Chinesische Kunst
Die Große Mauer von China in Berglandschaft, 16. Jhd. nördlich von Peking.

Etwa um die gleiche Zeit, oder vielleicht schon etwas früher, gibt es im Südwesten Anzeichen von Landverbindungen über Burma und Assam nach Indien. Vermutlich gehen diese auf Händler des Shu-Reiches (Provinz Szechuan) zurück. Jedenfalls fanden auf diesem Weg hinduistisches Gedankengut und Prinzipien wie Asketismus und kontemplative Mystik Eingang in die chinesische Religion. Diese Elemente schlugen sich im frühen Taoistischen Kult nieder, der in diesen Gebieten schnell Wurzeln fasste.

Übersicht über die einzelnen Dynastien

NAME DER DYNASTIEHERRSCHAFTSZEIT
Xia2207-1765 v.Chr.
Shang1765-1122 v.Chr.
Chou (Zhou)1122-256 v.Chr.
Qin (Chin)221-207 v.Chr.
Han206 v.Chr. – 220 n.Chr.
Zeit der drei Königreiche220-265
Jin265-420
Südliche/Nördliche Dynastien420-589
Sui589-618
Tang618-906
Fünf Dynastien907-960
Sung (Song)960-1279
Yuan1279-1368
Ming1368-1644
Qing (Mandschu)1644-1911
Republik China1912
Volksrepublik Chinaseit 1949

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