
Der Ursprung der Welt – Die sexuellen Spannung
Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Der Ursprung der Welt (ISBN: 9781783101726) von Jp. A. Calosse und Hans-Jürgen Döpp, herausgegeben von Parkstone International.
Nichts ist für den Mann aufregender, als das Gesicht einer schönen Frau in höchster geschlechtlicher Erregung zu sehen. Schönheit stellt, insbesondere für den Mann, eine unwiderstehliche Lockung dar. Sie kann, übers Auge vermittelt, seine Begierden entfachen und ihn bis in alle Tiefen erregen. „Schönheit”, meint Bataille, „ist im Objekt das, was es dem Verlangen empfiehlt”.
Petronius schildert in seinem Roman Satirae, welch raffinierter Künste es bedarf, um den anspruchsvollen Römer für die Genüsse der Liebe zu stimulieren, und doch ist es da eine „Göttin”, schöner als alle Statuen, die sich vergebens bemüht, die erschöpften Gluten der Leidenschaften wieder zu entfachen:

„Ihre Haare wallten in natürlichen Locken die Schulter herab; auf ihr niedriges Stirnchen beugten sich die Spitzen derselben vorwärts. Ihre Augenbrauen liefen daran bis an die Grenze der Backen herum und verloren sich sanft zwischen den Augen, die heller als die Sterne glänzten, wenn kein Mond am Himmel ist. Von ihrer Stirn stieg ein klein wenig gebogen die Nase herab, und ein Mündlein hatte sie, dergleichen Praxiteles im Taumel der süßesten Begeisterung an der Göttin der Dryaden gesehen hat, und Kinn und Nacken und Hand und Fuß außer den feinen goldenen Bänderchen übertraf die Weiße des parischen Marmors.”
Das Bild dessen, was als „schön” bezeichnet wird, unterliegt dem Wechsel der Zeiten. Das Schönheitsideal des frühen Mittelalters muss sich in das Bild der heiligen Jungfrau Maria kleiden, und ein Kirchenvater des 4. Jahrhunderts ist es, der die imaginären Schönheiten der Gottesmutter zu einem Gemälde von bestrickendem Reiz aneinander reiht:
„Wohlgetan an ihrem Leibe, war sie die schönste der Frauen, sie war schön weiß, nicht zu kurz und nach rechtem Maße lang. Ihr Leib war weiß und von schöner Farbe und ohne allen Fehl. Gelb und goldfarben war ihr Haar; ihre Zöpfe waren lang und glatt und recht und wohlgeflochten. Ihr Mund war wonniglich und minniglich anzuschauen. Ihre Lippen waren rot und rosenfarben und ohne alle Fehler. Ihre Zähne waren alle zusammen in schöner Reihe gerade, weiß und rein, dem frisch gefallenen Schnee vergleichbar. Ihre Wänglein waren lilienfarben und es hatte sich da gemischt roter Rosen Farbe und Schnee, wovon die Wänglein so geziert wurden wie wenn einer eine Lilie hingelegt und ein Rosenblatt darauf. Ihre Kehle war weiß und blank, ihr Hals nicht zu dick und in echter Länge.”

Wie weltlich und doch fromm sieht dieser heilige Mann die Reize des gottgebenedeiten Weibes, und wie spricht er von ihnen mit der liebevollen Innigkeit eines Minnesängers. Mit diesem Madonnenbild ist das Schönheitsideal der ritterlichen Zeit mit ihrem Minnedienst vorweggenommen. Was als schöner Mund gilt, ist in den meisten Kulturen nicht sehr verschieden. Bereits im Mittelalter herrschte die Ansicht, dass schöne Lippen „süß, liebreizend, klein und lächelnd, weich und angenehm zu küssen und rot gefärbt„ sein sollten.
Wie weltlich und doch fromm sieht dieser heilige Mann die Reize des gottgebenedeiten Weibes, und wie spricht er von ihnen mit der liebevollen Innigkeit eines Minnesängers. Mit diesem Madonnenbild ist das Schönheitsideal der ritterlichen Zeit mit ihrem Minnedienst vorweggenommen. Was als schöner Mund gilt, ist in den meisten Kulturen nicht sehr verschieden.
Bereits im Mittelalter herrschte die Ansicht, dass schöne Lippen „süß, liebreizend, klein und lächelnd, weich und angenehm zu küssen und rot gefärbt” sein sollten.

Was die französische Poesie als Ideal verehrt, verrät uns der Dichtervagabund François Villon in seinem Großen Testament, in dem er eine Helmschmiedsgattin ihre verwelkten Reize beklagen und dabei ihre einstigen blühenden Schönheiten rühmen lässt:
Was bleibt von meiner Pracht,
von meinen Brauen, feingezogen,
Von meinem süßen, hübschen Blick,
von meinem breiten Nasenbogen,
Von meinem seidnen blonden Haar,
von meinen Ohren, zart und klein,
Von meinem Wunderlippenpaar,
von meinem Antlitz, klar und rein?
Und meine Schultern, schmal und fein,
die Hüften, die sich üppig straffen,
Und meine Tüttchen, fest und klein,
so wohlgeartet und geschaffen,
Dass mancher Mann dran Feuer fing,
die breiten Lenden und im harten
Elast’schen Fleisch das süße Ding
in seinem Liebesgarten?
Warum erscheinen uns manche Gesichter überhaupt als schön? George Bataille weist darauf hin, dass ein Mann oder eine Frau im Allgemeinen für schön gehalten werden, je weiter sich die Gestalt vom Animalischen entfernt.
„Eine Abneigung gegen das, was bei einem menschlichen Wesen an animalische Formen erinnert, besteht mit Sicherheit. Im Besonderen ist die Ähnlichkeit mit dem Affen verhasst. Der erotische Wert der weiblichen Formen ist, scheint mir, an das Zurücktreten jener natürlichen Schwerfälligkeit gebunden, die an den materiellen Gebrauch der Glieder und an die Notwendigkeit eines Knochengerüstes erinnert: je unwirklicher die Formen sind, je weniger deutlich sie der animalischen Wirklichkeit, der physiologischen Wirklichkeit des menschlichen Körpers angepasst sind, desto besser entsprechen sie dem ziemlich allgemein verbreiteten Bild einer begehrenswerten Frau.”

Keine Skulptur drückt inbrünstiger den konvulsivischen Augenblick der Lust aus als die Heilige Theresa von Bernini. Wenn sie sich ıvon einem goldenen Pfeil durchbohren lässt„, dann sind ihre Gefühle die des Koitus, möge die katholische Kirche auch glauben, dass ihr Erlebnis frei von eigentlich sexuellen Elementen sei.
Niemals zuvor sind die körperlichen Reaktionen, die bei einer sexuellen Aktivität wie Masturbation und Koitus auftreten, so systematisch und ausführlich durch direktes Beobachten und Registrieren studiert worden wie durch die Untersuchungen von Masters und Johnson. Als ein direktes Maß für die Intensität von sexuellen Spannungen bei der erregten Frau erkennen sie den “sexflush„, die Sexualröte. (Beim Mann trete sie nur spät in der Plateauphase auf, nicht in der Erregungsphase). Dieser “sexflush„ erreiche seine größte Intensität und Ausbreitung im Augenblick des Orgasmus. Daher drückt das angespannte und verzogene Gesicht bildhaft die Zunahme der Muskelspannung im ganzen Körper aus. Im Unterschied zum Manne sei die Frau imstande, den Orgasmus über eine verhältnismäßig lange Zeit aufrechtzuerhalten. Damit verbunden ist das Gefühl der Herzbeschleunigung, das oft als “Herzklopfen in der Vagina„ empfunden wird.

Das sexuellen Erleben und seine Befriedigung kann von unterschiedlichsten Erlebnisweisen begleitet werden. Doch um die Frage nach der wirksamsten sexuellen Stimulierung zu beantworten, müssen wir den Standpunkt der sexualwissenschaftlichen “Vivisektion„ verlassen und den Bereich der Fantasien betreten.
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