
Soleil, sable et style : L’évolution du bikini
– Crédit vidéo de fin : Modèle marchant à la plage vidéo de u_ti9zy4gcrc de Pixabay.
Le texte ci-dessous est l’extrait du livre Bikini Story (ISBN: 9781783108169), écrit par Patrik Alac, publié par Parkstone International.
Leinwandgroße Badenixen räkeln sich auf glitzernden Sandstränden. Verführerische Sirenen liegen mit eingezogenem Bauch auf Luftmatratzen oder schlagen auf Korb- und Liegestühlen ihre bloßen Beine übereinander. Katzenartige Wesen in knappen Badekostümen sonnen sich auf der weichgepolsterten Rückbank eines schnellen Motorbootes. Eine langbeinige Schönheit lehnt neckisch am Mast einer luxuriösen Segelyacht oder treibt an der Oberfläche eines teichgroßen Swimming-Pools und plätschert unbekümmert mit den Füßen. Hochgewachsene Nachtschwärmerinnen lassen sich an der Bar eines Südseeparadieses Drinks mixen.

Unter Palmen und Kokosnüssen hebt eine gerade dem Wasser entstiegene Badende ihre Arme in die Höhe, um sich zu strecken, und zwinkert dann komplizenhaft dem neben ihr stehenden Filmhelden zu, der ihr ein buntes Frotteetuch reicht. Über das Auge der Kamera hinweg erreicht ihr übermütiger Blick auch die Zuschauer im dunklen Kinosaal. Diese wohlgeformten und leicht sonnengebräunten Körper, die schon bei ihrem bloßen Anblick nach Badecreme, Sonnenöl und Sommerferien riechen, huschen zwar lediglich für einen Augenblick über die Fläche der monumental von einem bis zum anderen Ende des Kinosaals gespannten Leinwand, doch dieser Augenblick, der sie in einer halb unschuldigen und halb lasziven Pose fixiert, bleibt wie ein Widerschein in den Augen.
Auch wenn die Handlung des Films gleich weiter geht, bleiben die Bikinischönheiten als blendende Visionen des Liebreizes, gleich griechisch klassischen Statuen oder Göttinnen im Gedächtnis: ob Marilyn Monroe, Ursula Andress, Jayne Mansfield, Brigitte Bardot, Raquel Welch oder Bo Derek, ganz zu schweigen von den unzähligen James-Bond- Girls und anderen nymphenartigen Wesen im Bikini, die zwar für den Fortgang des Films von geringerer Bedeutung sein mögen, wohl aber zur „Atmosphäre” des Films beitragen. Von den 1950-er Jahren an erobert die Badende im Bikini den Kinosaal – als Blickfang, Accessoire oder Skandal. Die Filmindustrie scheint sofort nach dem zweiten Weltkrieg die Notwendigkeit eines Sinnbilds der Verführung begriffen zu haben; der Film, der sich immer mehr zu einer rein unterhaltenden Kunst entwickelt – ohne dass diese „Unterhaltung”, unterstützt von einer kriegsmüden Bevölkerung, auch nur im geringsten als etwas Negatives oder Bedeutungsloses empfunden wird – schafft sich seine Symbole der Weiblichkeit.

Es sind nicht mehr Frauen, die mit Zauberhänden hinter einem Herd stehen oder in an Hausmäntel erinnernden Abendkleidern die Geschäftsfreunde des Gatten empfangen oder die mit romantisch aufgerissenen Augen und keuschen Gedanken auf die Rückkehr ihres Herzenserwählten aus dem Krieg warten. Die „neue Frau”, die jetzt die Leinwand erobert, ohne dass die andere gänzlich verschwindet, ist ganz anders: Es ist eine Frau, die sich ihres Verführungspotentials sehr wohl bewusst ist, die hinter Unschuldsgesten und einer operettenhaft erhöhten Stimme ohne Skrupel ihre Ziele und ihre Ideen verfolgt.
Ein Beginn von Freiheit zeichnet sich auf ihrem Gesicht ab, und wenn sie diese auch nicht sogleich einfordert, kann sie jetzt ohne weiteres nächtelang mit ausladenden Hüftschwüngen in Jazz-Clubs tanzen, rauchend an intellektuellen Diskussionen teilnehmen oder lässig an einer Bar lehnen, ohne sich weiter um die Gaffer zu kümmern, die nur da sind, um ihr Feuer zu geben, wenn sie eine Zigarette aus der Tasche zieht. Diese Frau kann natürlich auch ohne Hemmungen in einem Bikini in der Sonne liegen. Wenn sie dies tut, liegt es allerdings nicht nur daran, dass die Zeiten sich geändert haben und dass jetzt erlaubt ist, was noch vor kurzem verboten war, sondern weil sie dieses neuartige Verhalten auf der Kinoleinwand gesehen hat.

Wenn in Stanley Kubricks Lolita Sue Lyon an einem langweiligen, schwülen Sommernachmittag auf der Wiese ihres Gartens liegt und ihre jugendlichen Reize im Bikini zeigt, ändert nicht nur Humbert Humbert, der Held des Films, seine Absichten und bleibt bei der Witwe Haze (Shelley Winters), deren Haus er noch einen Augenblick zuvor fluchtartig verlassen wollte, sondern unzählige junge Mädchen beschließen, es der verführerischen Protagonistin des Films nachzutun.
Und wenn Brigitte Bardot in Roger Vadims Und Gott schuf die Frau in einem aufreizend unter die Gürtellinie rutschenden Vichy-Bikini über eine felsige Küste zum Wasser hinabsteigt, wird sie nicht nur von der Kamera verfolgt, sondern auch von den aufmerksamen Blicken tausender Zuschauerrinnen, die im nächsten Sommer bereits ein ähnliches Badekostüm tragen werden. So verdankt der Bikini seinen Erfolg zu einem großen Teil dem Film, der ihn eigentlich zunächst nur benutzt, weil er skandalös ist und Skandale die Kassen füllen. Doch auch dies geschieht nicht sofort, denn gerade in Hollywood wird der Bikini erst einmal als „zu aufreizend und sittenwidrig” von der Leinwand verbannt.

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