
Kama kann in Sanskrit “Liebe”, “Verlangen” oder “Vergnügen” bedeuten
Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Kama Sutra (ISBN: 9781781609392) von E. Lamairesse und Vatsayana, herausgegeben von Parkstone International.
„Im Bett werden die Hände der Liebenden nicht untätig bleiben; ihre Finger werden finden, was jene Teile erregt, an denen der Liebespfeil in Geheimnisse getaucht ist.”
– Ovid, Liebeskunst, Buch II
Wer ist jene mächtige Gottheit, die von den Hecken und Feldern westlich von Agra in die hohen Lüfte, wo das reinste Licht herrscht, aufsteigt, während überall die herabhängenden Blumen von den ersten Strahlen der Sonne wieder zum Leben erweckt werden und sich zu Wiegen, süßen Orten der Harmonie, ineinander verschlingen, wo sanfte Brisen ihnen spielerisch die köstlichsten Düfte rauben?

Heil Dir, oh unbekannte Macht! … Schon auf die sanfteste Geste Deines anmutigen Kopfes hin beeilen sich Täler und Wälder, ihren süß duftenden Busen zu schmücken, und jede blühende Blume lächelt und bedeckt ihre Moschuslocken mit schimmernden Perlen aus Tau.
Ich kann fühlen, ja, ich fühle, wie Dein göttliches Feuer mein Herz durchbohrt, ich bête Dich an und küsse voller Verzückung Deine Altäre.
Und könnte ich Dich verwechseln?
Kein Sohn Mayas, nein, ich kenne Deine Pfeile mit Blumen an der Spitze, die stolze Rute, aus der Dein Bogen gemacht ist, Deine vor perlenähnlichen Schuppen schimmernde Standarte, Deine geheimnisvollen Waffen.
Ich habe all Deine Leiden gefühlt, ich habe von all Deinen Freuden gekostet.
Allmächtiger Kama, oder, wenn Du dies vorziehst, blendender Smara, majestätischer Ananya!

Die Grundsätze, was richtig und gerecht ist, sind zu allen Zeiten und an allen Orten dieselben. Hier handelt es sich um Fragen der Moral. Die die sexuellen Sitten bestimmenden Prinzipien hingegen sind in unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten durchaus unterschiedlich. Von der ungebändigten Promiskuität wilder Stämme bis hin zu dem absoluten Verbot der fleischlichen Lust außerhalb der Ehe – wie viele unterschiedliche Grade der Freiheit werden von der öffentlichen Meinung und den sozialen und religiösen Gesetzen den sexuellen Beziehungen zugestanden!
Mit der Ausnahme der Juden und der Perser sah die gesamte antike Welt den sexuellen Akt als erlaubt an, sofern er nicht die Rechte eines anderen verletzte, wie z. B. den Intimverkehr mit einer Witwe oder jeder anderen Frau, die nicht vollkommen frei über sich selbst verfügen konnte. Gleichzeitig brachten Rom, China und Griechenland Jungfrauen eine besondere Bewunderung entgegen, und Indien verehrte Asketen, die das Opfer der Enthaltsamkeit brachten.

Aus der Perspektive der Vernunft oder einer rein egoistischen Haltung heraus wirkt die Toleranz der Inder und der Heiden natürlich, während die strikten Regeln der Perser von politischen oder gesellschaftlichen Interessen bestimmt zu sein scheinen; dies ist auch der Grund, warum diese Regeln nur im Namen einer Offenbarung, sei es Moses oder Zarathustra, auferlegt werden konnten.
Auf diese Weise gibt es hinsichtlich der Sexualmoral zwei große Völkergruppen: für einige ist die Monogamie zwingend, für andere ist die Polygamie erlaubt, und zwar in jeder möglichen Form, darunter auch zufälliger Sex und eheähnliche Gemeinschaften. Im Altertum muss man bei den keine Offenbarung akzeptierenden Völkern hinsichtlich der Sexualmoral zwischen den Ariern Indiens, für die Religion und Aberglauben aus politischen Gründen und ohne künstlerischen Geist die gesamte Sexualität prägen, und den Ariern des Westens, d. h. den Griechen und Römern, unterscheiden, für die der die sexuellen Prinzipien bestimmende Kult lediglich die äußere Manifestation der sexuellen Moral war und weder einen prägenden Einfluss auf sie hatte noch ihrem Verhalten Regeln auferlegte, während der künstlerische Geist alles idealisierte und beherrschte.

Daher sind die Naturreligionen der Brahmanen Indiens, des heidnischen Altertums und die Prinzipien Persiens und Israels, die das Christentum übernahm, drei Themen für das Studium der Sexualmoral, bei dem vor allem die Unterschiede zu betonen sind. Das Studienobjekt der ersten Gedankenrichtung stellen vor allem die Dichter und Lehrer des Brahmanismus dar. Für das heidnische Altertum ist dies dagegen vor allem die klassische Literatur, dabei sind in erster Linie die lateinischen Dichter unter den ersten zwölf Caesaren zu nennen.
Der dritte der genannten Bereiche schließlich wird von Autoren der modernen Sexualmoral, von Theologen und Spezialisten verkörpert. Diese Autoren sind allgemein bekannt, weshalb einige Zitate genügen mögen. Bevor wir hierzu kommen, wird es jedoch notwendig sein, zunächst einige zusammenfassende Informationen über die Iraner zu liefern und ausführlicher auf die Brahmanen einzugehen…
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