Das surreale Universum von Salvador Dalí
Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Salvador Dalí (ISBN: 9781644618462) von Victoria Charles, herausgegeben von Parkstone International.
Salvador Dalí war ein spanischer surrealistischer Künstler, der für seine Exzentrik und seine innovativen Beiträge zur Kunstwelt bekannt war. Der 1904 in Figueres, Spanien, geborene Dalí zeigte schon in jungen Jahren ein bemerkenswertes künstlerisches Talent. Er wurde für seine surrealen Gemälde bekannt, die sich durch traumhafte Bilder, schmelzende Uhren und fantastische Landschaften auszeichnen. Zu seinen berühmtesten Werken gehören “The Persistence of Memory”, “Swans Reflecting Elephants” und “The Sacrament of the Last Supper”. Dalís künstlerischer Stil stellte traditionelle Normen in Frage, indem er Realismus mit Surrealismus mischte, um visuell beeindruckende und zum Nachdenken anregende Kompositionen zu schaffen. Neben der Malerei erforschte er auch die Bildhauerei, den Film und andere Medien und hinterließ ein bleibendes Vermächtnis, das die zeitgenössische Kunst weiterhin beeinflusst. Dalís exzentrische Persönlichkeit und sein extravaganter Lebensstil trugen weiter zu seinem ikonischen Status in der Kunstwelt bei. Er verstarb 1989, aber seine unverwechselbare künstlerische Vision und sein einzigartiger Ansatz zur Kreativität werden weiterhin weltweit gefeiert und studiert.
Dalís Erinnerungen beginnen bereits zwei Monate vor seiner Geburt am 11. Mai 1904. In seiner Autobiographie beschreibt er das „intrauterine Paradies“ in den „Farben der Hölle, das heißt Rot, Orange, Gelb und Bläulich, die Farbe von Flammen, von Feuer; vor allem war es warm, unbeweglich, weich, symmetrisch, doppelt und klebrig.“3 Das auffälligste Erinnerungsbild, das er von der Geburt, der Vertreibung aus dem Paradies, in die helle, kalte Welt hinüberrettete, besteht aus zwei frei schwebenden Spiegeleiern, deren Weiß phosphoresziert:
„Diese Feuereier vermischten sich schließlich mit einer sehr weichen, amorphen weißen Paste; sie schien in alle Richtungen gezogen zu werden, ihre extreme Dehnbarkeit, die sich allen Formen anpasste, schien mit meiner wachsenden Begierde zu wachsen, sie zermahlen, gefaltet, zusammengelegt, zusammengerollt und in die unterschiedlichsten Richtungen gedrückt zu sehen. Dies kam mir als der Gipfel des Entzückens vor, und ich hätte gerne alles immer so gehabt! Technische Gegenstände sollten später für mich die größten Feinde werden, und was Uhren angeht, so mussten sie weich sein oder gar nicht sein.“
Dalís Leben ist überschattet vom Tod seines Bruders. Am 1. August 1903 war der Erstgeborene der Familie im Alter von knapp zwei Jahren an einem Magen-Darm-Katarrh gestorben. Dalí selbst behauptete, sein Bruder sei bereits sieben Jahre alt gewesen und an einer Hirnhautentzündung erkrankt. Ian Gibson hat für eine Ausstellung über die frühen Jahre Dalís 1994 in London die Geburts- und Sterbeurkunden des toten Bruders geprüft und dabei festgestellt, dass die Angaben des Malers falsch sind. Gibson weist auch darauf hin, dass Dalís Vorwurf, seine Eltern hätten ihm den Namen des toten Bruders gegeben, nur bedingt zutrifft. Beide erhielten als ersten Vornamen den ihres Vaters, zusätzlich aber noch zwei Beinamen: Der Erstgeborene wurde „Salvador Galo Anselmo“ getauft, der zweite Sohn „Salvador Felipe Jacinto“.
Gleichviel, das Kind Salvador fühlt, dass es nur ein Ersatz für den toten Bruder ist: „Ich habe meine ganze Kindheit und meine ganze Jugend mit der Vorstellung gelebt, dass ich ein Teil von meinem toten Bruder wäre. Das heißt, ich trug in meinem Körper und in meiner Seele den festgekrallten Kadaver dieses toten Bruders, weil meine Eltern ständig von dem anderen Salvador sprachen.“
Aus Angst, der Zweitgeborene könne ebenfalls erkranken und sterben, wurde Salvador besonders umsorgt und verwöhnt. Ihn umgab ein Kokon weiblicher Zuwendung, gesponnen nicht nur von seiner Mutter Felipa Domènech Ferrés, sondern später auch von seiner Großmutter Maria Ana Ferrés und seiner Tante Catalina, die 1910 in Dalís Elternhaus zogen.
Dalí berichtet, dass seine Mutter ihn stets ermahnte, einen Schal umzubinden, wenn er nach draußen ging. Wenn er dennoch erkrankte, genoss er es, im Bett bleiben zu dürfen:
„Wie ich es liebte, Angina zu haben! Ich erwartete ungeduldig den Rückfall – was für Paradiese diese Rekonvaleszenzen waren! Llucia, mein altes Kindermädchen, kam und leistete mir jeden Nachmittag Gesellschaft, und meine Großmutter kam und ließ sich zum Stricken in der Nähe des Zimmerfensters nieder.“
Dalís vier Jahre jüngere Schwester Ana Maria schreibt in ihrem Buch Salvador Dalí visto por su hermana – „Salvador Dalí, mit den Augen seiner Schwester gesehen“, dass ihre Mutter den Bruder nur selten aus den Augen ließ und häufig nachts an seinem Bett wachte, da er, wenn er aus dem Schlaf hochschreckte und sich allein fand, ein schreckliches Gezeter veranstaltete.
Salvador genießt die Gesellschaft der Frauen, insbesondere der beiden ältesten, der Großmutter und Llucias. Mit Kindern seines Alters hat er dagegen nur wenig Kontakt. Oft spielt er allein. Er verkleidet sich als König und betrachtet sich im Spiegel:
„mit meiner Krone, das Cape über die Schultern gelegt, und sonst völlig nackt. Dann drückte ich meine Geschlechtsteile zwischen meinen Schenkeln zurück, um so sehr wie möglich wie ein Mädchen auszusehen. Schon damals verehrte ich dreierlei: Schwäche, Alter und Luxus.“
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