Tod und Jenseits in der Kunst
Art,  Deutsch

Tod und Himmel in der Kunst: Eine tiefgründige Erkundung des Unvermeidlichen

Der untenstehende Text ist ein Auszug aus dem Tod und Jenseits in der Kunst (ISBN: 9781783106813), von Victoria Charles herausgegeben von Parkstone International.

Der Himmel ist für die Menschheit ein endgültiger, exklusiver, materieller Ort, der entweder als himmlische Atmosphäre über der Oberfläche der Erde, als glückliche Insel jenseits der untergehenden Sonne oder als ein durch Feuer erneuerter und mit einer auferstandenen und erlösten Rasse bevölkerter Globus dargestellt wurde. Damit war der Himmel ein ruhiger, durch undurchlässigen Glanz abgetrennter und voll ewiger Segenssprüche hängender Ort. Es war natürlich, dass der Mensch sich den Himmel als einen Ort vorstellte, an dem nichts Böses existiert und alles Gute ehrenvoll zu Gott erhoben wird, der in bezaubernder Pracht sichtbar zwischen den Anbetenden thront.

Das Martyrium des verfolgten Hl. Jakob, 12.-13. Jh. Ikone, Himmel
Das Martyrium des verfolgten Hl. Jakob, 12.-13. Jh. Ikone, Höhe: 44,5 cm. Katharinenkloster, Berg Sinai, Ägypten.

Dies war unvermeidlich, denn das Wissen und das Nachdenken hatten den Menschen gezeigt, dass mit ihren instinktiven Schlüssen kritisch umzugehen war. Alle vorliegenden Informationen mussten auf natürliche Weise zur Vorstellung eines unbekannten Gottes in glorifizierter Form führen. Das Ziel war, die unbekannte Zukunft der vollkommenen Seelen unter den aufrichtigsten Aspekten der begehrenswertesten Segen zu schildern, die sie aus ihrem gegenwärtigen Zustand kannten. Für ihren unkritischen Geist war es unerlässlich, ein klares Bild Gottes zu haben und den Himmel als Außenort zu betrachten. Sie konnten nichts anderes tun, als die Ergebnisse durch ihre eigenen intensiven Erfahrungen und die sie beeindruckenden und ihnen bekannten Bilder herauszuarbeiten.

Die höchste Vorstellung des Menschen, rein und erhaben, war ihre Vorstellung von Gott, und die besten Lebensbedingungen waren die Basis für ihre Visionen vom Himmel. Beide befanden sich außerhalb, waren deutlich, heimisch und konkret. Die Königshöfe mit ihrer Macht und ihrem Luxus sowie die priesterlichen Tempel mit ihrer ausschliessenden Heiligkeit, ihren treibenden Geheimnissen, ihren Hymnen und Prozessionen würden unvermeidlich die vorherrschenden Farben und Formen der Lehren und die Szenerie der frühen Religion ausgestalten.

Sandro Botticelli, Illustration zum 15. Gesang in Dantes Hölle, um 1490, Himmel
Sandro Botticelli, Illustration zum 15. Gesang in Dantes Hölle, um 1490. Biblioteca Apostolica Vaticana, Vatikanstadt.

Welches waren die lebendigsten aller Erfahrungen, die der zeitgenössische Mensch auf der Erde finden konnte? Die Darstellungen des Sultans mit seinem großartigen Zeremonienstaat, der Hohepriester mit seinen furchtbaren Opfern und der inmitten von Gesängen und Weihrauchwolken vollführten Hommage; der Einlass der Favorisierten in glänzenden Kleidern, um die Privilegien zu genießen sowie der Ausschluss der Profanen und Vulgären in schmutzigem Unglück und Dunkelheit. Folglich scheiterten, höchstens durch ein Wunder, diese Dinge nicht daran, sichtbare Beweise hinsichtlich Gott und des Himmels zu formen.

Welches sollten die persönlichen Ideale des Menschen sein, wenn nicht die begehrtesten und bekanntesten Formen und Bestandteile? Die beste Variante war es immer, die persönliche Gefälligkeit des Oberhaupts durch Tricks, Schmeichelei oder Einverständnis mit seiner willkürlichen Laune zu erlangen, um an dem zauberhaften, abgetrennten Ort mit besonderer Gnade willkommen geheißen zu werden, durch eine Art autoritativen Pass oder durch Magie.

Aristokratische Griechen und Römer glaubten als Lehre immer mehr an die Vorstellung eines Himmels, in der einer ausgesuchten Gruppe von Seelen ein extravaganter Ort im Himmel als auserwähltes Ziel nach dem Tod versprochen wurde. Das gewöhnliche Volk wurde natürlich in die Unterwelt unterhalb der Gräber verdammt. Vergil schrieb:

Der Abstieg in den Avernus ist leicht.

Das Tor der Dunkelheit ist Tag und Nacht offen.

Aber in die obere Welt aufzusteigen, ist beschwerlich.

Nur einige wenige von Jupiter favorisierte Helden, dessen Liebe oder Tugend ihnen hilft oder sie verherrlicht, werden dazu auserwählt.

Rembrandt Harmenszoon van Rijn, Kreuzerhöhung, 1634, Himmel
Rembrandt Harmenszoon van Rijn, Kreuzerhöhung, 1634. Öl auf Leinwand. 96,2 x 76,2 cm. Alte Pinakothek, München.

Zahlreiche vereinzelte, bedeutende Spuren eines Glaubens an den Wechsel der Endbestimmung der Seelen aus der Grube des Hades in die Halle des Himmels finden sich in vielen Werken klassischer Autoren. Vergil schrieb:

[…] weißgekleidet bewundert er den seltsamen Hof des Himmels und sieht die Wolken und die Sterne unter seinen Füßen. Er ist nun ein Gott.

Porphyrios erklärte Pythagoras, dass die Seelen der verstorbenen Menschen im Zodiak (Tierkreis) versammelt werden. Platon beschreibt einen Bereich des Glanzes und der unvergänglichen Wirklichkeiten über dieser Unterwelt, inmitten der Sterne, wo die Götter leben. Er bestätigte, dass die Weisen und Rechtschaffenen aufsteigen, während die Dummen und Korrupten in den Tartaros sinken. Ein ähnliches Konzept der Erreichung des Himmels wird in alten Volksmythen verbreitet. Etwa die Geschichte von Herakles, der triumphierend von seinem Besuch bei Pluto zurückkehrt und im Tod in die Versammlung der Unsterblichen aufsteigt und seinen Platz neben ihnen einnimmt. Auch Dionysos steigt in die Unterwelt hinab und rettet seine Mutter, die unglückselige Semele, und steigt mit ihr in den Himmel auf, in dem sie von da an residiert, die adlige Ahnfrau der ältesten Göttinnen. Cicero drückte dieselbe Idee aus, als er bestätigte, dass

[…] ein Leben in Frommheit und Gerechtigkeit der Weg in den Himmel ist, wo Patrioten, vorbildliche Seelen, aus ihren Körpern befreit wurden und inmitten der glänzenden Himmelskörper der Galaxie unendliches Glück erfuhren.

Sandro Botticelli, Primavera, um 1482-1485, Himmel
Sandro Botticelli, Primavera, um 1482-1485. Tempera auf Holz, 207 x 319 cm. Uffizien, Florenz.

Er spricht auch von verschiedenen, vor seiner Zeit erfolgreichen Philosophen,

[…] deren Ansichten den Glauben verstärkten, dass die Seelen, die die Körper verließen, im Himmel ankommen würden.

Cicero stigmatisierte die Vorstellung, dass das auf den Tod folgende Leben unterirdisch ist, als falsch, und in eigenem Namen wandte er sich an seine Hörer mit den Worten: „Ich sehe, wie du nach oben schaust und dir wünschst, in den Himmel aufzusteigen.“ Die Römer glaubten sehr lange Zeit, dass Romulus in den Himmel aufgenommen wurde, wo er für immer bleiben durfte und göttliche Ehrungen in Anspruch nehmen konnte. Kaiser Julian (331-363 n. Chr.) sagte in seinem Brief über die Pflichten eines Priesters:

[…] Gott wird aus der Dunkelheit des Tartaros auferstehen, genau wie die Seelen aller, die ihn ernsthaft preisen; den Frommen verspricht er anstelle des Tartaros den Olymp.

Um einen besseren Einblick in Tod und Jenseits in der Kunst zu erhalten, setzen Sie dieses spannende Abenteuer fort, indem Sie auf Amazon USAmazon UKAmazon AustraliaAmazon FrenchAmazon GermanAmazon MexicoAmazon ItalyAmazon SpainAmazon CanadaAmazon BrazilAmazon JapanAmazon IndiaAmazon NetherlandsParkstone InternationalEbook GalleryKoboGoogleAppleScribdCiandoSchweitzerEx LibrisLehmanns MediaSack Mediengruppebol.com, RedShelfAdlibris

Parkstone International is an international publishing house specializing in art books. Our books are published in 23 languages and distributed worldwide. In addition to printed material, Parkstone has started distributing its titles in digital format through e-book platforms all over the world as well as through applications for iOS and Android. Our titles include a large range of subjects such as: Religion in Art, Architecture, Asian Art, Fine Arts, Erotic Art, Famous Artists, Fashion, Photography, Art Movements, Art for Children.

Leave your thoughts here

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.

Share via
Copy link
Powered by Social Snap
%d bloggers like this: